Große Radien

Zuerst im Bahnhofsbereich und dann auch in der Kurve zur mittleren Kehrschleife werden erstmals Gleise eines großen Radius verwendet. Es ist halt das Dilemma der Modelleisenbahn, dass eine normale Wohnung nicht ausreicht, einiger Maßen vorbildgerechte Gleisbögen zu verlegen. In den Anfängen der Tischeisenbahn, also der Geburtsstunde der Spurweite H0, hat man sich auf einen Radius von 360 Millimetern verständigt, was für viele gut gemachte Modelle oder Reisezugwagen mit proportional korrekter Länge zu eng ist. Nun entzweit sich die Modelleisenbahner-Gemeinde an der Frage, ob die 360 Millimeter der Standardradius bleiben dürfen und die Modelle weiterhin verfälscht werden, oder eben nicht.

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Ich für meinen Teil habe mich dafür entschieden, weiterhin enge Radien zu verwenden und darauf die sogenannten verkürzten Reisezugwagen einzusetzen, da sie auch meistens Bestandteil des preisgünstigeren Hobby-Sortiments sind. Bevor ich von den Maßnahmen erfahren habe, wie die Hersteller das Rollmaterial durch die engen Bögen bekommen, war ich mit dem Rollmaterial zufrieden. Warum soll es mir jetzt schlechter gefallen, nur weil ich weiß, dass es nicht ganz originalgetreu ist? Ich lasse mich doch nicht verrückt machen und stelle nur noch kleine Nebenbahnszenen dar, die mich nicht interessieren. Aber wie etwas größere Radien aussehen würden und wie viel Platz auf der geraden Strecke dabei verloren geht, das wollte ich schon einmal ausprobieren.

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Außerdem habe ich einen kleinen Bestand an Spur-N-Material (Maßstab 1:160) zu treuen Händen zur Verfügung bekommen, darf es aufbauen und die Züge fahren lassen. Wenn alles nur noch halb so lang und halb so breit ist, kann man vorbildgetreuere Gleisfiguren legen. Aber die Lokomotiven und Wagen sind doch arg klein und wenn ich mir dann noch dazu ein Car-System vorstelle? Überzeugt hat mich das nicht und das Material wurde wieder sicher verpackt.