Computersteuerung beginnt

Eigentlich hat sich nicht viel im sichtbaren Bereich geändert, dennoch ist es der Beginn einer neuen Epochen: der Computer ist jetzt an der Steuerung der elektrischen Eisenbahn beteiligt! Ein ganz zaghafter Anfang, natürlich, wie bei allen anderen Neuerungen auch. Vince war begeistert und hat gleich die Spielorte festgelegt: Papa bekommt den großen Bahnhof auf dem Podest mit dem Schattenbahnhof darunter. Dort werden die alten Märklin M-Gleis-Weichen noch mit den alten blauen Schaltpulten gestellt. Sohnemann nimmt den Computer in Beschlag und stellt damit die Weichen der Galerie und des kleinen Bahnhofs, soweit mit elektrischem Antrieb und Decoder ausgestattet. Die Züge werden je nachdem, in welchem Teil des Raumes sie sich gerade befinden, mal von der Tams EasyControl und mal vom Computer aus gesteuert. Die Übergabe ist ganz einfach: wer einen Befehl sendet, hat den Zug.

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Als Steuersoftware dient uns das kleine Programm „RuDi“ (Rechnerunterstützung für Digitalbahnen von Henning Voosen), welches ausdrücklich zum freien Download im Internet zur Verfügung steht. Das Programm ist auf jeweils 16 Weichen, Weichenstraßen, Signale (haben wir noch nicht) und Züge beschränkt. Aber für den unbedarften Beginner ist es meines Erachtens optimal. Das größte Problem waren die mehr als zehn Meter serielles Kabel, die erst einmal angeschafft werden mussten. Links auf dem Bild unsere zur Zeit neun digitalisierten Weichen, rechts die Fahrpulte für drei Züge.

Natürlich haben wir auch noch andere Hürden nehmen müssen. Das Unterverzeichnis war zu lang und das Programm installierte sich nicht. Beim Anpassen an die eigene Anlage habe ich zuviele vermeintlich nicht genutzte Positionen gelöscht. Die Bautraten von Programm und Zentrale stimmten nicht überein. Ich habe auch eine unbeantwortete Frage in das Support-Forum geschrieben, offensichtlich schaut dort nicht mehr regelmäßig jemand nach und es kam keine Antwort. Aber binnen eines Tages waren alle Hindernisse bewältigt und nun genieße ich zusammen mit meinem Sohn die erste eigene Steuerung per Computer.

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Erstens haben wir nun ein weiteres komfortables Steuerpult für die Züge und zweitens können nun mittels Computer mehrere Befehle zur Weichenschaltung zu einer sogenannten Weichenstraßen zusammengefasst werden. Das erleichtert die Steuerung der Anlage ungemein und ist wohl der größte Zugewinn durch eine Computersteuerung für eine vom Grundsatz her manuell bediente Modell-Eisenbahn.

Das kleine animierte Bild oben links zeigt die Bedienmaske für die eingerichteten Weichenstraßen. In der Liste sucht man die passende Weichenstraße aus, die kleinen Grafiken daneben helfen einem dabei. Ein einziger weiterer Mausklick und es sollten sich alle betroffenen Weichen korrekt schalten. Das machen sie natürlich noch nicht, eventuell mangelt es an der notwendigen Stromspannung im Gleis. Aber einen alten Malefiz-Spieler können solche kleinen Steine im Weg nicht schocken, wir arbeiten daran. Das Bild rechts zeigt das Menü, in dem die benötigten Weichen einer Weichenstraße zugewiesen werden. Leider werden wir auch bei weniger als 16 Weichen schon mehr Weichenstraßen benötigen, als das Programm vorgesehen hat. Ich vermute, bald wird ein Nachfolger für das Programm notwendig.

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Zum Schluß des heutigen Tagebucheintrages nur noch ein Blick auf den großen Bahnhof, dessen Bretter auf dem Aluminium-Podest endlich ihren grauen Anstrich bekommen haben. So langsam sollte ich eine Entscheidung fällen, wie ich die Bahnsteige veredeln möchte.