Bald ist die Erholungsphase nach Anschaffung einer Steuerzentrale, dem Kauf der Lego-Rampen und der Maßanfertigung eines Alu-Gestells vorbei. Nicht, dass während dieser Zeit nicht gefahren worden wäre, aber es sind keine neuen Sachen hinzugekommen.
Dafür sind aber während dieser Zeit zwei Theaterstücke gegeben worden. Das Erste handelte von der unendlichen Reise eines Car-System-Busses. Er war bei einem Online-Händler irgendwo im Osten bestellt und zur Veredelung zu einem Bekannten in den Süden der Republik geschickt worden. Weihnachten erblickten ihn die strahlenden Augen meines Sohnes. Zu einem Besuch im Miniatur Wunderland in Hamburg musste der Bus natürlich mit. Abends im Bistro wurde er stolz anderen Car-System-Fans präsentiert und zeigte plötzlich leider ein unakzeptables Fahrverhalten. Wieder zuhause ging der Bus auf die Paketreise zurück nach Süddeutschland, aber ohne erkennbare Verbesserung des Problems. Eine zweite Reise in den Westen und eine dritte Reise zum Hersteller konnten den Fehler nicht beheben. Erst auf der letzten Reise wieder in den Süden wurden ein neuer Motor und neue Akkus eingebaut und nun verrichtet er anstandslos seinen Dienst.
Das zweite Theaterstück erzählt die Geschichte vom verlorenen Strom. Seit Weihnachten liefert eine Steuerzentrale Namens MasterControl der Firma Tams den digitalen Fahrstrom. Zunächst benahm sie sich auch zur vollsten Zufriedenheit, die vielen Einzelteile und das ganze Kabelgedöns lassen wir einmal außen vor. Als ich dann im Schattenbahnhof unter dem Podest dreizehn alte elektrische Märklin M-Gleis-Weichen angeschlossen hatte und sie aus dem Fahrstrom heraus betreiben wollte, stockte der Fahrbetrieb mit häufigen Kurzschlußmeldung wegen Kapazitätsengpass. Zuerst wird die Schuld auf einen selbst geschoben, die üblichen Verdächtigen werden genannt: zu dünne Kabel, zu wenig Einspeisungen, zu viele Glühlampen, irgendwo ein schleichender Kurzschluss und so weiter. Trotzdem tauschte die Firma Tams sehr kulant den Booster gegen ein anderes Modell. Was mich aber stutzig machte war die Tatsache, dass die nominell schwächere „Ersatz-Steuerung“ mit zwei Mobile Station den Betrieb anstandslos bewältigte. Zum glücklichen Ende stellt sich heraus, das ein falsch eingestellter Poti am Booster für den Kapazitätsengpass verantwortlich war. Die Produkte der kleinen Hersteller sind schwer zu händeln für Nicht-Bastler wie mich!
So als Information für die unentschlossenen zuküftigen Besitzer einer digitalen elektrischen Eisenbahn mal ein Vergleich der Komponenten zweier verschiedener Steuerungen. Zuerst die Tams MasterControl mit (von links nach rechts) zwei Steckerleisten, eine für ständig verfügbare Netzspannung, die andere nur eingeschaltet bei Fahrbetrieb. Daneben ein schnurloses Telefon, womit die Lokomotiven weit entfernt von der Steuerzentrale gesteuert werden können. Dann der Transformator, dann die Verbindungseinheit von der Steuerzentrale zum Telefon. Dann die eigentliche Steuerzentrale und dann der Booster. Zum Schluss sei nicht unerwähnt das Handbuch, denn die Steuerzentrale hat sehr viele Funktionen aber meiner Meinung nach kein selbsterklärendes Display.
Zum Vergleich die Ersatz-Steuerung, bestehend aus zwei Märklin Mobile Station, einem Transformator, einer Anschlußbox und dem selbstgebastelten Verlängerungskabel für das Fahren mit den von der Anschlußbox weit entfernten Lokomotiven.
Eine kleine Neuanschaffung hat es dann doch gegeben, nämlich eine Mini-Kamera mit 2.4-GHz-Funkempfänger. Natürlich klappte auch das nicht auf Anhieb. Wie soll man zum Beispiel als Laie herausfinden, wo am Computer was verkabelt werden soll, wenn die Kamera defekt ist. Aber als alter Malefiz-Spieler hat man ja gelernt, einfach unermüdlich Hindernis für Hindernis aus dem Weg zu räumen. Der Verkäfer war sehr nett, das ganze Equipment wurde bei ihm zuhause getestet und die Kamera sofort getauscht. Jetzt klebt sie vorläufig auf dem Autotransport-Anhänger.
Der Empfänger befindet sich in dem flachen Alu-Kästchen links neben dem Computer auf dem Teppich. Anschlüsse für das Kabel gibt es vorne und hinten. Der hinten ist aber kein Eingang sondern ein Ausgang und den vorne hatte ich zuerst nicht gefunden. Das Abspiel- und Aufnahmeprogramm ist zickig und machte nicht immer das, was ich erwartete. Vielleicht sollte ich noch erwähnen, dass kurz zuvor der Computer komplett den Dienst versagte und sich nur durch eine neue Grafikkarte wieder zum Leben erwecken ließ. Malefiz halt.
Zum Schluß des heutigen Tagebucheintrages noch zwei kleine Videoaufnahmen mit der Mini-Kamera. Das gleiche Bild hat man, wenn man den Empfänger an einen Fernseher anschließt. Das haben wir natürlich längst ausprobiert, eine Etage tiefer mit dem schnurlosen Telefon auf dem Sofa gesessen und so einen Zug auf dem Dachboden gesteuert.